Tollwut, Lyssa, Rabies (ANZEIGEPFLICHT!)

Impfschema:

Grundimmunisierung: einmalige Impfung

Wiederholungsimpfung: einmal jährlich (3-4 Wochen vor Weideaustrieb empfehlenswert)

Tollwut kommt bei allen Säugetieren und beim Menschen vor. Der Erreger ist ein Lyssavirus. Die Infektion erfolgt in der Regel durch Bissverletzungen (Weide-/Offenstallhaltung in prädisponiert; Gegenden mit hoher Population von Wildfüchsen). Es kommt anschließend zu einer Hirn-/Rückenmarksentzündung. Die klinischen Symptome sind in folgende Stadien einzuteilen:

  1. Prodromalphase (häufig übersehen): Schreckhaftigkeit, Scheu, Unruhe, Zuckungen, Juckreiz an der Bissstelle, vermehrtes Liegen
  1. Exzitationsstadium (rasende Wut): gesteigerte Unruhe, Kolik (milde wiederkehrende Kolik ist beim Pferd das häufigste Symptom), Krampfanfälle, Raserei, Beißen, Schlagen, gesteigerter Geschlechtstrieb, Drang zu Harn- und Kotabsatz
  1. Paralytisches Stadium: Schluckbeschwerden, Speichelfluss, Stimmveränderungen, Nachhandschwäche / -lähmungen, Festliegen

  1. Tod innerhalb einer Woche

Eine exakte Diagnose am lebenden Tier ist nicht möglich. Lediglich am toten Pferd kann das Virus mit Sicherheit nachgewiesen werden (Eisenden des Kopfes in die Pathologie).

Eine Therapie ist gesetzlich verboten (TOLLWUT-VERORDNUNG)!

Als prophylaktische Maßnahme sollten Pferde, die in tollwutgefährdeten Bezirken gehalten werden, geimpft werden. Fohlen sind ab dem 6. Lebensmonat impffähig. Vorher erhalten sie über Kolostral – Antikörper (Muttermilch) der geimpften Mutterstute ausreichend Schutz .